Es stürmt und regnet, ich habe Lust etwas zu schreiben und will auf eine Frage eingehen die ich schon des öfteren gehört habe: „Wie machst du das mit den Brassen ? “ Na klar, was jemand oft tut, kann er meistens auch ganz gut. Da ich relativ oft auf Brassen angel, fange ich in der Regel auch welche. Aber das ist eigentlich nur die Erfahrung aus Jahrzehnten der Brassenjagd. Als erste Frage lege ich mal fest: Wo will ich Brassen angeln ( ich gehe davon aus das ein Brassen gemeint ist jenseits der 2 Pfund Marke). Was für Gewässer stehen mir zur Verfügung, kleiner oder grösserer Fluß oder See. Fangen wir mit dem schwersten an: großer See, man kann sich natürlich daran orientiern wo andere Brassen fangen, aber wir wollen ja selbst welche finden.Ich selbst schaue mir im allgemeinen zuerst die Tiefenverhältnisse an und lege mich gern auf eine Angeltiefe von 2 bis 4 Metern fest, desweiteren interessiert mich die Bodenbeschaffenheit, es sollte nicht zu fest(steinig,Ton) sein, aber auch kein meterdicker,weicher Schlamm. Beides meidet meiner Erfahrung nach der bessere Brassen. Das grenzt die Geschichte des Findens schon etwas ein, jetzt schaue ich nach Kanten und Mulden im Profil, wo größere Fische entlang ziehen bzw.zum Fressen verweilen, nun wäre es noch von Vorteil wenn etwas Deckung vorhanden wäre, eine Krautbank, Seerosen oder auch nur der Schatten größerer Bäume.
Im Allgemeinen ist man bei diesen Voraussetzungen schon ganz gut dabei,. Etwas einfacher ist es im Fluss: der Brassen weicht der starken Strömung, zu festem Boden,zu flachen Bereichen sowie deckungsarmen Bereichen aus. Gute Stellen sind ruhige ,gleichmässig fließende Bereiche, tiefe Rückströmungen, Kolke, ausgespülte Aussenkurven und deckungsreiche Gebiete. Er stellt sich auch gerne hinter Einbauten, Brückenpfeiler und ähnliches.
Was das Gerät betrifft ist es der Erfahrung des jeweiligen Anglers überlassen was er verwendet. Im Fluss angle ich fast nur mit Kopfruten von 5 bis 8 Metern und bin gut dabei gefahren. Ist die Wahrscheinlichkeit groß einen kapitalen Fisch an die Strippe zu bekommen, benutze ich auch mal die Bolorute. Im See kann man natürlich das gleiche Gerät verwenden und dazu käme noch eine leichte Beringte, worauf die Betonung auf LEICHT liegt, da sonst das Handling und damit der Spaß verloren geht. Leichte Posen (3-5 Gramm, 0,22 mm mono und ein nicht zu kleiner Haken( ich verwende 6er bis 10er Haken,je nach Köder) und man ist erst mal vorbereitet. Auch ein brauchbarer Kescher sollte bereit liegen, am besten gummiert(der Schleim ist schlimm)!
Köder und Futter: beim Anfüttern braucht eigentlich nicht so viel Aufhebens gemacht zu werden, nicht zu wenig füttern, süß und ein paar größere Partikel ins Leibgericht, und schon kann man sie erwarten. Als Köder kann man vieles verwenden, für mich gibt es allerdings nur 3 Maßgebliche mit denen ich fische : Rotwurm,Tauwurm und banaler Dosenmais ! Dementsprechend auch meine relativ großen Haken. Der Mais kommt oft in Gewässern zum Einsatz wo viel auf Karpfen geangelt wird. Von der Taktik her sollte man den Brassen am Boden suchen, den er wie ein Staubsauger bearbeitet. Sollte viel Beifisch (Rotfeder,Güster,Plötze) auf dem Futter stehen, bringt es des öfteren Erfolg den Köder etwas über zu dimensionieren. 5 Maiskörner sind für einen mittelmäßigen Brassen kein Problem, desgleichen ein Tauwurm. Bei zuviel Beifang lege ich im allgemeinen auch das Vorfach auf dem Grund ab, da sich dort hauptsächlich die größeren Fische aufhalten, also die großen Brassen und andere.
Andere große Fische stellen sich natürlich auch auf die Futterstelle, aber damit muß man leben . Manche bekommt man auch mit dem leichten Gerät, andere nicht. Aber DAS ist Brassenangeln, sich auf einen Fisch konzentrieren und die Eventualitäten zu ignorieren.
Ich wünsche Euch weiter : PETRI !